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Blicklandschaften / camera obscura 2010

Werktitel
Blicklandschaften / camera obscura 2010
Untertitel
Klanginstallation
Komponist:in
Entstehungsjahr
2010
Genre(s)
Neue Musik
Gattung(en)
Klanginstallation
Art der Publikation
Manuskript

Uraufführung
15. Mai 2010 - Zürich, ETH Zürich

Weitere Informationen: In Zusammenarbeit mit Johannes Schütt und Nadine Schütz
für die Ausstellung "Blicklandschaften"
ETH Zürich, Polyterrasse, 15.-29. Mai 2010

Beschreibung
"Die Klanginstallation für die Camara Obscura im Rahmen der Blicklandschaften entstand in enger Zusammenarbeit mit Nadine Schütz und Christophe Girot. Bestimmend für die Klanggestaltung war zunächst die Charakterisierung und Parametrisierung von visuellen Achsen im 360° Panoramablick. Die Interpretation der spezifischen topographischen und städtebauliche Konfigurationen der Stadt Zürich aus der Perspektive der Polyterrasse führte zur Definition von sechs verschiedenen Sektoren, die jeweils durch eine eigene Weise des Sehens geprägt sind. Diese Blickweisen bestimmen die wichtigsten Parameter der Installation wie Dichte, Raumbewegung und Klangtransformation.

Der wichtigste Transformationsprozess - die Konvolution oder Faltung - entspricht der Wirkung der Öffnung der Camara Obscura (eine Streuung des Lichtes) und verursacht eine zeitliche Streuung des Klanges, welcher über das mitrotierende Mikrophon eingefangen wird. Weitere Gestaltungsmittel wie Ein- und Ausblendekurven von speziell aufgenommenen Klängen sind in Analogie zur kreisförmigen Bewegung des Spiegels aus Sinusfunktionen abgeleitet. Proportionierung von Klangdauern und Pausen gehen auf die Fibonacci Reihe zurück. Die Klangprojektion mit Ambisonics in Form einer leichten Kuppel spiegelt die Projektionsfläche des Bildes und ermöglicht eine immersive Erfahrung im Raum.

Die Intention ist, das kontinuierlich-körperlose und dadurch musikalische Bild der Camara Obscura mit einem sich stets verändernden Lichtklang in Dialog zu bringen, dieses zu ergänzen, zu kontrastieren oder aufgrund von Möglichkeiten, die aus dem Zusammenspiel von Echtzeitzustand, Erinnerung und Zufall entstehen, immer neu zu deuten. Die Detailaufnahmen zeigen zudem auch Facetten der alltäglichen Stadtlandschaft Zürichs, die im idealisierten Postkartenblick der Camara Obscura nicht enthalten sind."
Germán Toro Pérez (2010), abgerufen am 25.09.2020 [http://www.toro-perez.com/works/sound-art]

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 25. 9. 2020): Toro Pérez Germán . Blicklandschaften / camera obscura 2010. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/180044 (Abrufdatum: 5. 11. 2024).